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König Paundraka

König Paundraka, Regent von Pundra, war ein Vasall von König Jarasandha, dem Regenten von Magadha.

Wie alle Freunde Jarasandhas, so hatte auch Paundraka einen besonderen Feind, Krishna.

Der König der Kuhhirten (Krishna) hatte Jarasandhas Schwiegersohn, Kamsa, auf dem Gewissen und zusammen mit Seinem Bruder, Balarama, besiegte Er Jarasandha siebzehn Mal.

Krishna konnte Jarasandha nicht töten, denn dies war Bhima im Mahabharata Krieg vorbehalten. So zog Er Sich mit Seinem Volk von Mathura in das neu erbaute Dwaraka zurück. Für diese Feigheit nannte man Ihn Ranchor, den Verweigerer der Schlacht.

Dieser Ranchor hatte Jarasandha ein weiteres Mal bloßgestellt, als Er die Tochter von König Bhishmaka, Rukmini, entführte, die Jarasandha mit seinem Schützling Shishupala verheiraten wollte. Wie aus dem Nichts erschien Er und fuhr mit ihr in Seinem Wagen davon.

Als Jarasandhas Armee ihn verfolgen wollte schlug Balarama sie mit Leichtigkeit zurück. Paundraka, der für Jarasandha kämpfte, war zutiefst gedemütigt.

Und nun fingen alle Menschen in der Gegend an, über diesen Krishna in den höchsten Tönen zu sprechen, Er sei Vasudeva, eine Inkarnation Gottes … Er würde Wunder vollbringen … so hörte man.

Paundraka kehrte als gebrochener Mann zurück nach Pundra, er vernachlässigte seine Regierungsgeschäfte … bis ihn ein Höfling wieder aufbaute:

‚Großer König, du bist der wahre Vasudeva. Dieser Titel ist nur deiner würdig. Nur du bist der Herr des Universums. Du bist der inkarnierte Gott. Als König bist du gerecht, als Krieger ohne Gleichen. Aus dir strahlt die Sonne.‘

Dies wurde ihm immer wieder von verschiedenen Menschen erzählt, Lobhymnen wurde über ihn geschrieben und Tempel errichtet, in denen er als Gottheit verehrt wurde. Bald erreichen ihn Geschenke mit Widmungen an den einen wahren Gott, Vasudeva.

Paundraka war schon immer von einfältiger Natur … es dauerte eine Weile … doch das Netzwerk der Hofschranzen erreichte es, dass er glaubte was Stadtgespräch war … ja, er war Vasudeva, seit er sich erinnern kann war er Vasudeva.

Wer war dieser Ranchor im Vergleich zu ihm? Ein Kuhhirte, ein selbst ernannter König, der Seinen Onkel tötete.

Seine Überzeugung wuchs, er erschuf sich seine eigene Realität, erschien als Vishnu mit vier Armen.

Ihm stand Garuda, der König der Vögel und Reittier Vishnus, zu, er war der rechtmäßige Besitzer des Sudarshana Chakras (Diskus), der Kaumodaki Keule, des Sharanga Bogens, der Panchajanya Muschel und des Nandaka Schwertes, mit dem Krishna sich damals Rukminis Bruder, Rukmi, vom Leibe hielt. All die berühmten Waffen Vishnus waren sein, welcher Feind könnte es nun noch mit ihm aufnehmen.

Nun galt es nur noch, den Hochstapler, Krishna Vasudeva, den Ranchor, zu vernichten.

Krishna lachte, als er die Botschaft zu Ende gelesen hatte … da ich ein gnädiger Regent bin verschone ich dein Leben und bin bereit, dich als Verwalter über Dwaraka einzusetzen, nachdem ich dein Reich in das meine eingegliedert habe …

‚Du bist ein wahrlich mutiger Bote Paundrakas, deine Loyalität ist bemerkenswert, du bist zu rühmen, in der Tat! Ich bin gern bereit, Mein Reich dem zu übertragen, der würdiger ist als Ich. Richte ihm aus, dass Ich persönlich vorbeikommen werde, um ihm all Meine Waffen und Garuda zu übergeben.‘

Paundraka war erleichtert und erfreut, als sein Bote mit dieser Nachricht zurückkehrte.

Diese Neuigkeiten erreichten Kashi, wo ein Freund Paundrakas regierte, König Kashi.

Er hielt es für notwendig, seinem Freund beizustehen und eilte ihm mit seiner Armee zu Hilfe.

So wurde Krishna, der auf Garuda des Weges kam, von einer großen Armee empfangen.

Krishna hielt all Seine Waffen, die er Paundraka übergeben wollte, in Händen. Paundrakas Herz jubilierte. Er befahl einem Kommandanten, den Dieb, der sie gestohlen hatte, zu ihm zu bringen.

Krishna Vasudeva schaute auf Seinen Namensvetter herab.

Paundraka hatte vollkommen Seine Erscheinung angenommen. Seine Haut war dunkel, sein Körper strahlte, er war in gelbe Gewänder gekleidet, war mit einer Blütengirlande geschmückt, die Haare waren gelockt, das Ohrgehänge war dasselbe wie das Seine. Er hatte sogar die Shrivatsa Locke und das Kaushtubha Juwel auf der Brust. Sein Banner zierte der Adler.

Die Imitation war perfekt … Krishna musste lachen … Paundraka geriet in Zorn.

Sein Heer richtete die Waffen auf Krishna.

Mit einem Flügelschlag wischte Garuda sie weg, sie waren nur noch eine Staubwolke.

Paundraka schrie: ‚Ranchor! Es wird Zeit, dass Dieben wie Dir eine Lektion erteilt wird.‘

Er nahm sein Chakra, (Diskus), das Krishnas Sudarshana Chakra gleich war, und warf es auf Krishna. Dieser ließ es auf Seinen Körper treffen … es zersprang in tausend Stücke.

Nun griff König Kashi ein und forderte Krishna zum Duell.

Krishna stieg von Garuda herab, spannte Seinen Bogen … König Kashi war ein feuriger Krieger, doch mit Krishna konnte er es nicht aufnehmen.

Paundraka beschimpfte nun Krishna und seinen Klan.

Krishna entgegnete ganz ruhig: ‚Großer König, du verlangtest Kaumodaki und Panchajanya. Hier sind sie.‘

Ein todbringender Klang entwich der Muschel, die Keule tötete Paundrakas Wagenlenker und die Pferde.

‚Du verlangtest Sudarshana und Nandaka.‘

Das Schwert löschte die Armee König Kashis und Paundrakas aus. Der Diskus enthauptete Paundraka.

‚Und nun Garuda.‘

Der Adler zerschlug Paundrakas Wagen mit dem Banner des Adlers.

Als Paundraka starb erschien ihm ein vierarmiges Wesen, bewaffnet mit Bogen, Keule, Schwert und Diskus … der Imitator schloss seine Augen im Angesicht des wahren Vasudevas.

 

Aus dem Englischen mit freundlicher Genehmigung von Ananth Iyer