Kirtan
Das Hören über Name, Gestalt, Eigenschaften und Spiele Krishnas, läutert das Herz und bereitet den Grund für die stufenweise Annäherung an Krishna.
Was der Bhakta durch Hören über Name, Gestalt, Eigenschaften und Spiele Krishnas erfahren hat, teilt er durch den Gesang anderen mit. Im derzeitigen Kali Zeitalter wird dem Singen die größte Bedeutung beigemessen. Meditation zum Beispiel erfordert ganz bestimmte Vorkehrungen, die in diesem Zeitalter nicht leicht zu erfüllen sind. Das Singen ist frei von Bedingungen an Zeit, Ort, Person, Körper oder Geist.
Krishnas Name ist nicht Klang oder Wort im irdischen Sinn, sondern überirdische Spiritualität. Der Name ist eins mit dem Wesen das ihn trägt. Die Beziehung zwischen dem Namen und dem Verehrten ist die unbegreifliche Gleichheit in der Verschiedenheit. Es ist Krishna selbst, der in Gestalt seines Namens auf der Zunge des Bhaktas erscheint. Die Zunge selbst wird spiritualisiert durch das stetige Wiederholen seines Namens, so wie das Objekt, das in Kontakt mit Feuer kommt, die Eigenschaften des Feuers übernimmt. Der Name überflutet Seele, Körper, Geist und Sinne.
Besonderes Augenmerk wird in den Schriften auf das so genannte Mahamantra, das Große Mantra, gelegt,
Hare Krishna Hare Krishna, Krishna Krishna Hare Hare
Hare Rama Hare Rama, Rama Rama Hare Hare
Für die Krishna Bhaktas ist es das Mahamantra, weil es für sie von allen Mantren das wirksamste ist. Für die Verehrer Shivas ist ‚Namah Shivaya‘ das Mahamantra.
Nach Ansicht der Krishna Bhaktas ist das hörbare Sprechen wirksamer als das lautlose. Wird das Mantra lautlos gesprochen, erfüllt es seine Wirkung nur für den Sprecher, doch so es hörbar gesprochen wird, kommt es anderen Menschen und Tieren, die es nicht selbst aussprechen können, durch das Hören zugute.
Damit das Singen des Namens die gewünschte Wirkung entfalten kann, müssen jedoch Demut und Geduld entwickelt sein.