Yamuna
Die Yamuna ist mit Krishna verbunden wie die Ganga mit Shiva. Die Yamuna fließt durch das Land, in dem Krishna seine Jugend verbrachte. Stets war sie bei ihm, bei allem was er tat war sie die stille Zeugin.
Viele Mythen ranken sich um sie.
Yama, der sich ins Totenreich zurückgezogen hatte, hinterließ eine weinende Schwester, Yami. Aus ihren Tränen entstand die Yamuna. Sie weinte so lange, bis sich die Götter erbarmten und sie in Yamini verwandelten, die Brücke zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang.
Auf dem Weg aus dem Gefängnis nach Gokula überquerte Vasudeva, mit Krishna im Arm, die Yamuna, die, trotz des herrschenden Unwetters, die beiden sicher ans andere Ufer gelangen ließ.
Nachdem Hanuman Lanka verbrannt hatte, kühlte er seinen Schwanz im Schnee des Himalayas. Der schmelzende Schnee wurde zur Yamuna. Der mystische Berg Kalinda gilt als ihre Quelle. So hat sie auch den Namen Kalindi. Ihr Verehrungsort heute ist Yamunotri im Himalaya.
Die Yamuna ist ein melancholischer, dunkler Fluss – auch Krishna ist dunkel. Sie ist weiterhin die Verkörperung von Radha, die um ihren Geliebten, Krishna, trauert.
Als Indraprastha gebaut wurde, floss die Yamuna um die Stadt herum. Balarama, Krishnas Bruder, wollte einst ein Bad nehmen und bat die Yamuna zu ihm zu kommen. Da sie sich weigerte zwang er sie dazu. Seither fließt die Yamuna durch Indraprastha, das heutige Delhi.